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Screencasting für Einsteiger: Tools zur Bildschirmaufnahme im Vergleich

Robert Brandl

Von Robert

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bildschirmaufnahmeVideo ist zu einer Riesensache im Internet geworden. Dazu hat natürlich jeder seine persönliche Einstellung, denn so mach schneller Leser bevorzugt vielleicht nach wie vor Text. Ein anderer wiederum ist froh, dass er sich zurücklehnen kann und mal nicht auf dem Bildschirm lesen muss.

Generell kann man aber beobachten, dass vor allem die jüngere Generation mehr und mehr Inhalte im Videoformat konsumiert. Screencasts (Bildschirmaufnahmen) sind so ziemlich der einfachste Weg professionell aussehende Videos zu erstellen – vor allem weil es dafür wunderbare kostenlose Software gibt.

Doch klären wir erst einmal die Grundfrage:

Was genau ist ein Screencast?

Hier ein Beispiel (erstellt mit Camtasia Studio 7):

Was ist ein Homepage-Baukasten?

Bei einer Bildschirmaufnahme wird ganz einfach alles bzw. ein Ausschnitt von dem aufgenommen, was auf dem Monitor zu sehen ist – wahlweise inklusive Ton. Dass das besonders gut funktioniert, wenn man Software vorstellt, ist selbsterklärend. Auch Schulungen kann man wunderbar abfilmen und muss sie nicht immer und immer wiederholen.

Einen solchen Screencast kann man aber auch dazu benutzen um z.B. eine Powerpoint Präsentation zu vertonen und somit ansprechender zu machen.

Das dadurch erzeugte Video lädt man dann wahlweise auf seine Website, auf der man es einem geschlossenem Nutzerkreis zur Verfügung stellt, oder man lädt es gleich auf eine Videoplattform wie YouTube und macht es der breiten Masse zugänglich.

CamStudio oder Camtasia – was ist der Unterschied?

Die Namen dieser beiden Screencating Tools sind zwar recht ähnlich, der Inhalt ist allerdings sehr unterschiedlich. Während CamStudio Open Source und damit kostenlos erhältlich ist, kostet Camtasia einige hundert Euro.

Wie schneiden diese Tools im Vergleich miteinander ab? Ich selbst habe zuerst CamStudio genutzt und mir somit meinen risikofreien Einstieg in die Welt des Screencastings ermöglicht. Anschließend bin ich auf Camtasia umgestiegen. Diese beiden Optionen beleuchte ich nun aber im Detail.

Eine wichtige Ergänzung für Mac User: ihr habt Glück, einerseits gibt es Screenflow für um die $100 USD (kostenlose Version ebenfalls verfügbar – enthält scheinbar ein Wasserzeichen), andererseits ist Camtasia weit günstiger als für PCs.Zwar kenne ich Screenflow nicht, anhand des Präsentationsvideos auf der Website macht es auf mich sogar einen besseren Eindruck als Camtasia. Wer damit Erfahrungen hat, kann gerne einen Kommentar hinterlassen.

Kostenlose Option: CamStudio in Verbindung mit Windows Movie Maker

Zu einem professionellen Screencast gehören immer zwei Komponenten: eine Software mit der man seinen Bildschirm aufnimmt und eine weitere Software mit der man nachbearbeitet.

Die einfachste kostenlose Variante ist CamStudio zusammen mit Windows Movie Maker. Window XP User haben den Movie Maker standardmäßig auf dem Rechner, wer Windows 7 benutzt, kann es sich hier kostenlos herunterladen.

Eine Bildschirmaufnahme zu erstellen ist denkbar einfach: nach der Installation der Software muss man im Grunde nur sicherstellen, dass das Mikrofon funktioniert und drückt auf „Record“. Augenblicklich wird dann der Bildschirm abgefilmt.

camstudioMan kann über CamStudio sagen was man will: die Qualität der Aufnahmen ist gut. Und mehr als Aufnahmen erzeugen kann das Programm auch gar nicht. Über Windows Movie Maker bekommt die Grundfunktionen der Video-Nachbearbeitung. Schneiden, Audiotracks hinzufügen/entfernen, Intro/Outro-Bilder hinzufügen – man kann damit bereits viel erreichen.

Was aber am meisten fehlt in dieser Kombination ist eine ordentliche Zoom-Funktion. YouTube Videos sind nicht sonderlich groß und werden auch selten im Vollbildmodus angesehen. Nimmt man einen zu großen Bereich seines Bildschirms auf, dann hat der Betrachter das Problem bestimmte Details nicht erkennen zu können.

Zeichnet man hingegen von vornherein nur einen sehr kleinen Bereich des Bildschirms auf, verliert man als Zuschauer leicht den Überblick. Eine kleine Hilfe ist das kostenlose Programm Magnifying Glass Free. So richtig professionell sieht das in meinen Augen allerdings nicht aus.

Vorteile CamStudio und Windows Movie Maker

  • kostenlos
  • anständige Aufnahmequalität

Nachteile

  • kein anständiges Zoom-Feature
  • sehr limitierte Nachbearbeitungsmöglichkeiten

Eventuell kann man den fehlenden Zoom durch eine bessere Nachbearbeitungs-Software hinzufügen – kostenlos wird das dann aber sicher nicht sein. Tipps gerne in die Kommentare schreiben!

Beispielvideo CamStudio

Ein Video aus den Zeiten als diese Website noch CMS Testlabor hieß. Damals war ich noch nicht so geübt in der Video-Erstellung – das hätte man natürlich auch besser machen können. Dass eine Zoom-Funktion hilfreich wäre, kann man aber ganz gut erkennen.

Professionelle Option: Camtasia Studio

Bei Camtasia erhält man Bildaufnahmerekorder sowie Nachbearbeitungssoftware in einem Paket. Der Preis von fast 300 Euro hat es allerdings in sich und schließt eine Nutzung von Hobby-Screencastern im Grunde aus.

Ich habe die Investition nach ausgiebiger Recherche getätigt, da es mir wichtig war richtig professionelle Videos zu erstellen. Und dafür ist Camtasia von Techsmith genau die richtige Software.

Screenshot der Nachbearbeitungsoberfläche:
Camtasia Bearbeitungsmodul

Die Bearbeitungsoberfläche ist sehr intutitiv. Was man nicht direkt verstanden hat, kann man anhand der Lehrvideos, die Techsmith bereithält, einfach lernen.

Es ist hier viel einfacher die optimale Aufnahmegröße zu finden (HD, Web, DVD), da man besser durch den Erstellungsprozess geführt wird.
Die wichtigste Funktion für mich ist der Zoom. Nahtlos und sauber kann man so wichtige Bereiche des Videos hervorheben.

Auch die Möglichkeit für Picture-in-Picture Aufnahmen, etwa durch das Aufzeichnen der eigenen Webcam, erweitern die Möglichkeiten für den professionellen Einsatz enorm.

Neben speziellen Cursor-Effekten – z.B. beim Klicken – kann man dem Video sogenannte Callouts hinzufügen. Damit ist es unter anderem möglich bestimmte Bereiche hervorzuheben oder unkenntlich zu machen.

Mein bislang aufwändigstes Camtasia Video ist dieses Image Video für die Startseite dieser Website.

Vorteile

  • Bildschirmaufnahme- und Nachbearbeitungsprogramm aus einer Hand
  • ordentliches Zoom-Feature
  • vielfältige Möglichkeiten der Nachbearbeitung
  • aufzeichnen per Webcam
  • Nachbearbeitung der aufgenommenen Audiospur (z.B. Brummschleifen entfernen)

Nachteile

  • sehr hoher Preis (für PC User)
  • Schneiden von extern hinzugefügter Musik klappte bei mir nicht optimal (das kostenlose Audacity kann dabei helfen)

Zubehör

Zur Aufnahme des Audio-Inputs braucht man ein Mikrofon oder Headset. In Unkosten muss man sich dafür aber nicht stürzen. Selbst benutze ich das Sennheiser PC 31*, das es bereits ab 25 Euro gibt und gut genug ist für Screencasts wie für andere Zwecke (zum Beispiel für Skype-Telefonie).

 

Fazit

Für Hobbyblogger bietet CamStudio in Verbindung mit Windows Movie Maker eine attraktive, da kostenlose Option zur Erstellung von Bildschirmaufnahmen.

Wem die Bearbeitungs-Features nicht ausreichen, kann versuchen durch eine bessere Videobearbeitungssoftware mehr aus CamStudio herauszuholen.

Ist das nötige Kleingeld vorhanden, ist es sicherlich die einfachste Option sich Camtasia Studio zuzulegen. Mac User sollten sich zusätzlich das Programm Screenflow genauer ansehen. Sowohl Camtasia wie auch Screenflow können kostenlos getestet werden.


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Robert Brandl

Gründer und Geschäftsführer

Servus, ich bin der Gründer von Tooltester! Ursprünglich aus München startete ich mein Berufsleben als Projektmanager in einer digitalen Marketingagentur in Frankfurt, wo ich immer derjenige war, der neue Web-Tools testete. Glücklicherweise konnte ich dieses Hobby im Jahre 2010 in meinen Beruf verwandeln. Ich freue mich von Ihnen zu hören. Sie finden mich auch auf LinkedIn.

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