Website erstellen

Per Designwettbewerb zum Homepage-Layout – unsere Erfahrungen

Robert Brandl

Von Robert

HandtaschendesignGutes Aussehen ist für eine Website entscheidend – eine Homepage, die unaufgeräumt und vielleicht sogar unprofessionell aussieht, ist normalerweise schon unten durch, bevor sie fertig geladen hat.

Doch wie kommt man an ein gutes Homepage-Layout?

Diese Frage habe ich mir zusammen mit einer Freundin gestellt. Tatiana gründet derzeit ihr eigenes Handtaschen-Modelabel namens Lisichka und braucht aus diesem Grunde eine besonders gut gestaltete Website. Ohne Experte für Frauentaschen zu sein, aber diese Taschen sind wirklich klasse!

Da ich früher bei einer Online Marketing Agentur gearbeitet habe, ist mir der klassische Weg ein Design zu erstellen wohl bekannt:

  • Man geht zu seinem Grafiker. Nachdem man ihn gebriefed hat, erstellt er ein Layout.
  • Gefällt es nicht, muss er nochmal ran und den Entwurf verändern oder ganz neu erstellen

Hat man schon einen Grafiker, mit dem man gut zusammenarbeitet, wird in den meisten Fällen etwas Gutes dabei herauskommen. Aber gerade wenn man die Zusammenarbeit mit einem neuen Grafiker beginnt, passiert es nicht selten, dass keins der Designs richtig gut ankommt.

Geschmäcker sind häufig doch sehr unterschiedlich – dann sitzt man auf den Grafikerkosten und muss nochmal von vorn anfangen. Eine Alternative dazu bieten Designwettbewerbs-Portale.

Was ist ein Designwettbewerb und wie funktioniert das?

Einen Designwettbewerb kann man auf verschiedenen Portalen durchführen – die erste Website dieser Art war 99designs.com (englischsprachig).

Über einen solchen Wettbewerb kann man eine ganze Reihe von Kreativarbeiten erledigen lassen, wie z.B. Logo-Designs, Bekleidung, Plakate, Flyer, Anzeigen und natürlich auch Homepage-Designs.

Der Endpreis setzt sich aus der Einstellgebühr und dem Preisgeld für das Sieger-Design zusammen. Die Einstellgebühr für öffentlich einsehbare Projekte ist günstiger als für private Projekte. Solange es nicht um wirklich vertrauliche Projekte geht, kann man hier problemlos die günstigere Option wählen.

Unser Projekt: Design für eine Homepage mit Online Shop

Zu seinem Projekt erstellt man ein Briefing, also eine Beschreibung, was man sich unter dem Design vorstellt. Es ist wichtig, dass man alle bereits bestehenden Designelemente, wie das Logo, die Schriftart, Produkt- und sonstige (Image)-Bilder mit in das Briefing einbaut.

Auch muss klar hervorgehen, ob nur eine Hauptseite oder auch Unterseiten gestaltet werden sollen. Hier das Briefing, das wir für Lisichka, das Handtaschen-Label erstellt haben. Der Wettbewerb lief übrigens zwei Wochen lang.

Nach dem Start des Wettbewerbs reichen verschiedene Designer dann Entwürfe ein. In unserem Fall sind 41 (!) Entwürfe zusammen gekommen. Klar, eine Modeseite ist sehr reizvoll für das Portfolio eines Designers. Außerdem hat Tatiana eine langfristige Zusammenarbeit in Aussicht gestellt.

Wir haben als Preisgeld 250 Euro, also den Mindestbetrag für ein Website-Layout ausgeschrieben. Wahnsinnig viel Geld ist das natürlich nicht, das ist ganz klar. Und fast alle Designer werden leer ausgehen, da naturgemäß nur einer gewinnen kann. Ich möchte jetzt nicht groß auf das Thema der moralischen Richtigkeit solcher Wettbewerbe eingehen, da diese Frage immer wieder diskutiert wird – mir ist klar, dass so die Preise teilweise sehr nach unten gedrückt werden.

Allerdings kann es gerade für Einsteiger in die Grafikerwelt eine gute Möglichkeit sein, Praxiserfahrungen zu sammeln und im Falle eines Sieges die Aussicht auf einen langfristigen Kunden zu haben.

Wie sieht die Qualität der Website-Entwürfe aus?

Designenlassen

Wir waren beide von der Qualität der Entwürfe sehr beeindruckt. Die wenigsten der  Designs waren wirklich unbrauchbar. Ein paar Grafiker haben sich etwas zu sehr von bereits eingereichten Entwürfen inspirieren lassen, aber insgesamt sind wir sehr zufrieden.

Auch war die Bereitschaft Änderungen umzusetzen fast immer vorhanden. Bei der Vielzahl an Entwürfen muss man als Auftraggeber natürlich am Ball bleiben: das heißt Bewertungen abgeben (1-5 Sterne) und Entwürfe kommentieren. Nur so kann der Grafiker wissen, ob er die richtige Idee verfolgt.

Auftraggeber, die gar nicht oder nur sehr langsam bewerten, bekommen eine schlechte Bewertung in Form eines Smileys, dem das Lachen vergangen ist.

Wie endet der Designwettbewerb?

Mit der Auswahl eines Siegers endet die Ausschreibung. Beide Parteien unterschreiben einen vorgefertigten Nutzungsvertrag, so dass rechtlich alles in trockenen Tüchern ist. Ab diesem Zeitpunkt stimmt man letzte Feinheiten dann bilateral mit dem Designer ab. Dieser erhält dann auch das Preisgeld.

Fazit

Unsere Erfahrung mit dem Designwettbewerb war sehr gut. Das Interface fanden wir nicht ganz ideal gelöst. Man bekommt standardmäßig nicht zu jedem Designer-Kommentar oder Layout-Eingang eine neue E-Mail, weswegen man sich oft durch die Entwürfe wühlen muss, um zum Ziel zu kommen.

Einen Entwurf über einen Wettbewerb auszuschreiben ist sicherlich viel mehr Arbeit als den Entwurf direkt mit dem Designer seiner Wahl abzustimmen. Verfügt man allerdings noch über keinen Haus-Designer, so ist ein Designwettbewerb eine wunderbare Möglichkeit einen geeigneten Profi zu finden, der genau den eigenen Geschmack trifft.

Und daraus entsteht idealerweise dann eine langfristige Zusammenarbeit – so ist es für beide Seiten eine faire Sache.

Über die Umsetzung von Tatianas Online-Shop für Handtaschen werden wir in den nächsten Wochen noch mehr berichten. Dazu benutzen wir einen der hier getesteten Homepage-Baukästen. Also, am besten Facebook Fan werden, den RSS Feed oder E-Mail Updates abonnieren um die neuesten Infos zu bekommen.

 


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Robert Brandl

Gründer und Geschäftsführer

Servus, ich bin der Gründer von Tooltester! Ursprünglich aus München startete ich mein Berufsleben als Projektmanager in einer digitalen Marketingagentur in Frankfurt, wo ich immer derjenige war, der neue Web-Tools testete. Glücklicherweise konnte ich dieses Hobby im Jahre 2010 in meinen Beruf verwandeln. Ich freue mich von Ihnen zu hören. Sie finden mich auch auf LinkedIn.

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Dieser Artikel wurde von unserem Expert:innenteam geschrieben und folgt einem genauen Verfahren..

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